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Übergang zur Untergrundbahn
Erinnern Sie sich noch an die Geisterbahnhöfe in Berlin? An die so genannten „Durchläuferzüge"? Oder – in Berlin Hauptstadt der DDR – an das mysteriöse Rumpeln unter Ihren Füßen, wo es und weit und breit keinen U-Bahneingang gab?
Heute erinnern Schilder im Tunnel der U-Bahnlinien U6 und U8 an die paradoxe Situation der U-Bahn in der geteilten Stadt. Daran, dass diese westlichen Linien den östlichen Teil der Stadt ohne Halt durchfuhren.
Neben dem weißen Strich, der die Grenze im Tunnel markierte, erscheinen jetzt Worte.
Wie Gedankenblitze. Sie beginnen alle mit der Präposition „über".
Sie schaffen Gedanken-Bilder, verbunden mit der Mauer (überall, überwacht), der Wende (überholt, überlebt), der Öffnung der Grenz-Übergänge (überirdisch, überflügelt) und mit der gegenwärtigen Entwicklung (überlegen, überschlagen).
66 Schilder sind in Höhe der Zugfenster an der Tunnelwand montiert. Sie können diese Schilder sehen, wenn Sie aus dem Fenster schauen zwischen den U-Bahnhöfen Voltastraße und Bernauer Straße, Heinrich-Heine-Straße und Moritzplatz, Reinickendorfer Straße und Schwartzkopffstraße oder Stadtmitte und Kochstraße. Oder Sie treffen auf eines der Schilder unter den Gittern der drei Notausstiege, die sich in unmittelbarer Nähe der überirdischen Grenz-Übergänge befanden.

Und es gibt die Broschüre „übergang". Darin beschreibt ein Text in vier Sprachen die damalige Situation und den künstlerischen Eingriff. Historische Streckenpläne und Fotos werden den Gedanken-Bildern der Schilder gegenübergestellt.
Die Texte der Broschüre gibt es hier als pdf zum download in deutsch, englisch, französisch und russisch (Klick auf die Abbildung).



Tunnel der Berliner U-Bahn, Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 1999 im Rahmen des Kunst-im-Stadtraum-Projektes “Übergänge” zur Erinnerung an die sieben innerstädtischen Grenzübergänge in Berlin.
66 Schilder 35 x 100-160 cm aus graulackiertem GFK mit reflektierender Folienschrift,
in 4 Gruppen an 4 früheren Übergangs-Stellen im Tunnel der Linien U6 und U8 auf Höhe der Zugfenster montiert, 3 kleine Schilder 10 x 75 cm unter den Gittern der 3 Notausstiege
nahe den 3 früheren Straßenübergängen.

Mehr zu Mauer und Grenzübergängen auf www.berlin.de/mauer/grenzuebergaenge

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uebergang_broschuere